19.04.2013

Mit dem Passivhaus wird die Energiewende wirtschaftlich

Internationale Tagung für nachhaltiges Bauen in Frankfurt am Main

Frankfurt am Main. Im Gebäudesektor ist die Energiewende auf dem besten Wege. Mit dem Passivhaus ist sie sogar wirtschaftlich. Aktuelle Projekte und Lösungsansätze werden am 19. und 20. April auf der Internationalen Passivhaustagung in Frankfurt am Main präsentiert. Von der Wärmedämmung bis zur Photovoltaik-Anlage auf dem Dach – in den Vorträgen von Referenten aus aller Welt wird das volle Spektrum des energieeffizienten Bauens abgedeckt. Eine begleitende Messe-Ausstellung gibt Hausbesitzern und Bauherren einen Überblick über geeignete Möglichkeiten für die Praxis.

„Passivhäuser sind kein Selbstzweck: Sie gewährleisten höchsten Nutzerkomfort und sind beim Neubau der wirkungsvollste Beitrag für Energiewende und Klimaschutz“, sagt Mark Weinmeister, Staatssekretär im hessischen Umweltministerium. Die Energieeinsparung eines Passivhauses beim Heizen betrage mehr als 80 Prozent gegenüber den gesetzlich vorgeschriebenen Neubau-Standards. „So entspricht das Passivhaus bereits seit über 20 Jahren weitgehend den Anforderungen der EU-Gebäuderichtlinie, die ab dem Jahr 2021 das Niedrigstenergiegebäude für Neubauten in ganz Europa verlangt“, sagt Weinmeister.

In kaum einer anderen Stadt wird das Thema Energieeffizienz von Gebäuden so konsequent umgesetzt wie in der „Passivhaus-Hauptstadt“ Frankfurt am Main. „Mit mehr als 300.000 Quadratmeter haben wir pro Einwohner mehr Passivhausfläche als jede andere Stadt in Deutschland. Diese Spitzenposition wollen und werden wir noch weiter ausbauen“, sagt der Frankfurter Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz. „Die Zufriedenheit unserer Kunden bleibt für uns der größte Ansporn, einen wirkungsvollen Beitrag zur Energiewende zu leisten“, betont Frank Junker, Geschäftsführer der ABG FRANKFURT HOLDING. Er wird auf der Tagung über Erfahrungen mit etwa 2.000 projektierten Passivhaus-Wohnungen berichten.

Nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Modernisierung von Altbauten werden mit dem Passivhaus-Standard hervorragende Ergebnisse erzielt. Die zusätzlichen Investitionen sind durch die geringeren Heizkosten nach wenigen Jahren ausgeglichen. „Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden ist damit eine der attraktivsten Anlagemöglichkeiten, die ein Hausbesitzer hat“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts. Wichtig sei bei einer Sanierung die Grundregel „Wenn schon, denn schon“. „Wer ein gerade eben neu verputztes Gebäude dämmt, wird in manchen Fällen draufzahlen“, sagt Feist. „Wer jedoch dann eine Wärmedämmung aufbringt, wenn ohnehin der Neuverputz oder ein neuer Anstrich des Gebäudes ansteht, der spart am Ende bares Geld“.

Weltweit sind inzwischen mehr als 45.000 Passivhäuser gebaut worden. Voraussetzung für diese breite Umsetzung sind nicht zuletzt entsprechende Bildungsangebote – für Architekten ebenso wie für Handwerker. Seit der ersten Prüfung zum „Zertifizierten Passivhaus-Planer“ im Jahr 2007 haben mehr als 3.000 Personen diese Zusatzqualifikation erworben. Seit gut einem Jahr wird vom Passivhaus Institut sowie über externe Kursanbieter in ähnlicher Form auch das notwendige Spezialwissen für die Baustelle vermittelt. „Das Handwerk ist Partner von Verbrauchern und Bauherren in Sachen Energieeffizienz. Wir freuen uns daher, auf der Tagung Fachleute und Interessierte beim Handwerkerforum begrüßen zu dürfen“, sagt Dr. Christof Riess, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.

Auf der Tagung in Frankfurt am Main wird auch das Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) in neuer Version vorgestellt. Das bewährte Planungswerkzeug wird ständig weiterentwickelt und berücksichtigt jetzt auch die in der Praxis zunehmende Kombination des Passivhauses mit erneuerbaren Energien. Das EU-Projekt PassREg, das zu den inhaltlichen Schwerpunkten der Passivhaustagung zählt, optimiert diese Kombination für verschiedene Regionen – und demonstriert damit, wie die Ziele der Europäischen Gebäuderichtlinie für 2021 bereits heute erreicht werden können.

 
Tagung und Messe-Ausstellung: Freitag, 19. April und Samstag, 20. April
Veranstalter: Passivhaus Institut und Stadt Frankfurt am Main
Weitere Informationen unter: www.passivhaustagung.de

Pressekontakt: Benjamin Wünsch | Passivhaus Institut | 06151-82699-25, presse@passiv.de

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