10.09.2012

Zukunft des Philosophicums

Umnutzung des Philosophicums bringt Gentrifizierung Bockenheims voran

ABG-Chef Junker: Wirtschaftliche Nutzung des Denkmals würde 18 Euro pro Quadratmeter kosten/Anstatt 70 sanierten Wohnungen könnten 200 neue Einheiten entstehen

Ein Umbau des Philosophicums, das Teil des Kulturcampus Frankfurt werden soll, ist machbar, wird aber teuer. „Davor sollte man nicht die Augen verschließen“, hat Frank Junker, der Geschäftsführer der ABG FRANKFURT HOLDING, am Montag in einem Pressegespräch deutlich gemacht. Mindestens 18 Euro müsse für einen Quadratmeter Wohnraum in einem sanierten Philosophicum aufgerufen werden. Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte in Frankfurt kommt in einer Expertise zu dem Ergebnis, 13 Euro pro Quadratmeter für dieses Gebäude verlangen zu können.

Das führt Junker zu der Alternative: Entweder subventioniert die öffentliche Hand das Wohnen im Philosophicum oder die dort nach einem Umbau entstehenden Wohnungen würden verkauft. Einen entsprechenden Vorschlag hatte der Architekt Jochem Jourdan während der Planungswerkstätten für den Kulturcampus Frankfurt Anfang des Jahres gemacht. Eine Refinanzierung der hohen Baukosten auf den Verkauf von Eigentumswohnungen hielt er ausdrücklich für möglich. „Wenn wir dieses Objekt  als Steuersparmodell für Investoren attraktiv machen, befördern wir die von den Bürger-Initiativen beklagte Gentrifizierung des Stadtteils“, hob Junker hervor. Das könne weder im Interesse der Bockenheimer Bürger noch der ABG sein.
 
Zumal sich in Zeiten der Wohnungsknappheit die Prioritäten für den Wohnungsbau auf dem Kulturcampus auch ganz anders setzen lassen, sagte Junker. Anstatt der etwa 70 Wohnungen in dem Gebäude des Philosophicums könnten auf dem Areal zur Gräfstraße hin 200 neue Wohnungen entstehen. Mit dem Vorteil, gleich Stellplätze in Tiefgaragen berücksichtigen zu können. Das Philosophicum ist nicht unterkellert, Stellplätze für die Fahrzeuge künftiger Anwohner finden sich dort nicht.

Dennoch habe sich sein Unternehmen seit dem Erwerb des Geländes für den Kulturcampus Frankfurt vom Land Hessen intensiv darum bemüht, wie sich eine künftige Nutzung des Gebäudes verwirklichen lasse. In einer Studie des Ingenieursbüros Bollinger und Grohmann sei deutlich geworden, dass ein Umbau des Gebäudes nach dem auch für den Denkmalschutz mitentscheidenden Kriterium der Wirtschaftlichkeit nicht zu realisieren sei. In weiteren Studien habe die ABG FRANKFURT HOLDING die Aufdoppelung des Gebäudes an der östlichen Fassade und eine damit korrespondierende Ausweitung der Wohnfläche testen lassen. Das Ergebnis: Mit einem Quadratmeter-Preis unter 18 Euro ließen sich diese Wohnungen nicht anbieten.

Überrascht zeigte sich Junker von der Überlegung, das Philosophicum für andere Zwecke als das Wohnen nutzen zu wollen. In den Planungswerkstätten sei es unter allen Beteiligten Konsens gewesen, dieses Quartier für Wohnungen zu nutzen. Schließlich sei es an der Gräfstraße, zumal im Unterschied zur direkt gegenüber liegenden  Senckenberganlage, ruhig genug, um dort gemütlich wohnen zu können.

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ABG FRANKFURT HOLDING GmbH
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