04.06.2012

Sanierung in der Heinrich-Lübke-Siedlung - erste Häuser kurz vor Fertigstellung

Modell für nachhaltige Sanierung nicht mehr zeitgemäßer Großsiedlungen

Die umfassende Sanierung der Heinrich-Lübke-Siedlung in Frankfurt am Main- Praunheim ist das erste Projekt der ABG einer hocheffizienten Siedlungssanierung, mit der eine qualitative Verbesserung von Wohnquartieren aus den 1950er bis 1970er Jahren erreicht wird. Es wurde aus der Studie "Frankfurt für alle" von Albert Speer & Partner GmbH (AS&P) heraus entwickelt. Die Maßnahmen in der 70er-Jahre-Siedlung mit ca. 600 Wohneinheiten der ABG FRANKFURT HOLDING (ABG) soll zum Modell für die nachhaltige Sanierung nicht mehr zeitgemäßer Großsiedlungen werden. Die Bauarbeiten, welche im bewohnten Zustand ausgeführt werden, begannen im Herbst 2010. Am 4. Juni 2012 besichtigte die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth die Siedlung und informierte sich über den Stand des von ihr angeregten Modellprojektes.

Aus einem Wettbewerb der ABG zur Arrondierung und Nachverdichtung der Heinrich-Lübke-Siedlung und dem Neubau des Quartierszentrums gingen die Büros AS&P und Jo. Franzke Architekten als Sieger hervor. AS& P ist mit der Sanierung der Wohnhöfe beauftragt, Jo. Franzke Architekten mit dem Neubau des Quartierszentrums mit Supermarkt und Tiefgarage, sowie dem Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses und der Revitalisierung der bestehenden Gebäude in der Heinrich-Lübke-Siedlung 5 und 7. Der Zugang zur Siedlung wird über eine breite Treppe mit Rampenanlage und einem gestalteten Platz sichergestellt. Die Dachfläche des REWE- Supermarktes wird intensiv begrünt und im Ausgleich für einige, im Lauf der Sanierung gefällte Bäume mit sechs neuen Einzelbäumen bepflanzt. Der Rohbau ist bis zum ersten Obergeschoss fertig gestellt.

Das Sanierungskonzept legt insbesondere Wert auf die Stärkung der Qualitäten der bestehenden Siedlung. Die Nachbarschaften in den einzelnen Häusergruppen werden durch die Neuausrichtung der Hauseingänge und neu gestaltete Gartenhöfe intensiviert, die gemeinsam mit den Bewohnern individuell gestaltet werden. An einigen wenigen Stellen wird die städtebauliche Struktur der Siedlung durch Neubauten ergänzt und nachverdichtet. Geplant sind der Bau von 85 freifinanzierten Wohnungen in Passivhaus-Standard. Die Fassaden der Bestandsgebäude werden durch eine Vergrößerung der Fensterflächen geöffnet und erhalten eine hocheffiziente Wärmedämmung sowie Klinkersockel. Der Tageslichtanteil in den Wohnungen wird so deutlich erhöht. Die Bestandsgebäude werden auf einen Wert saniert, der etwa 15% unter ENEV 2009-Neubaustandard liegt. Die Anforderungen an Bestandssanierungen werden damit um rund 55% übererfüllt. Mit diesem Standard erfüllt die ABG heute schon zukünftige Anforderungen.

Da die Gebäude sehr kompakt gebaut sind, wird dies bereits mit einer Dämmstärke von nur 15 -20 Zentimetern sowie durch den Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung erzielt. Der spezifische Heizwärmebedarf wird nach der Sanierung mit 35kWh/qm*a nur noch um 20kWh/qm*a über dem Passivhausstandard liegen.

Thermisch bislang ungedämmte Loggien und Balkone werden entfernt und durch vorgestellte Balkonanlagen ersetzt. Auch die bestehende, sehr dunkle zweigeschossige Parkgarage erhält eine neue, lichtdurchlässige Fassade sowie eine neue Erschließung über helle und einsehbare Treppenräume. Ergänzt wird die Modernisierung durch ein ganzheitliches Energie- und Gebäudekonzept, das den CO2-Ausstoß der Heinrich-Lübke-Siedlung um über 90 Prozent absenkt.

Die Planung wird durch die CalCon Deutschland AG (Fraunhofer Institut) fachlich begleitet. Alle Maßnahmen werden vor der Ausführung jeweils auf Nachhaltigkeit geprüft und bewertet.

Parallel zum Planungsprozess läuft ein Mieterbeteiligungsverfahren hinsichtlich der Außenanlagen. Damit soll die Akzeptanz der Maßnahmen und die Identifizierung der Bewohner mit der neu- und mitgestalteten Siedlung gestärkt werden. Die Anwohner der Siedlung wurden in Form von Workshops in die Neugestaltungsmaßnahmen eingebunden. Zudem wurden sie in zahlreichen Mieterversammlungen eingehend über das Projekt informiert und darüber hinaus individuell betreut und beraten. Seit September 2011 können sich die Anwohner zudem in einer Infobox der ABG über den Baufortschritt und die gemeinsam erarbeiteten Pläne zum Beispiel für die Innenhofgestaltung informieren.

Mit den Beteiligungsmaßnahmen für das  Projekt "Sanierung der Heinrich-Lübke-Siedlung" war die Stadt Frankfurt am Main im Jahr 2011 erstmals für den „Eurocities Award" nominiert, einem Preis, der an Städte verliehen wird, die sich mit besonderen Maßnahmen um eine Verbesserung der Lebensqualität ihrer Einwohner bemüht haben.

Kontakt und weitere Informationen:
ABG FRANKFURT HOLDING GmbH
Roland Frischkorn
Elbestr. 48, 60329 Frankfurt am Main
Fon: 069-2608 285, Mobil: 0163-2608 285,
Fax: 069-2608 277
E-Mail: r.frischkorn@abg-fh.de
Internet: www.abg-fh.de

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