19.03.2011

Frankfurt liegt in vielen Rankings vorne - aber nicht bei den Mieten - Pressekonferenz zur Topografie des Wohnens

Pressekonferenz am 18. März 2011 mit Oberbürgermeisterin Petra Roth und ABG Geschäftsführer Frank Junker

Wohnen ist ein Thema im Kommunalwahlkampf. Die Opposition im Römer behauptet, dass die Stadt sich zu wenig um bezahlbare Mieten in Frankfurt kümmert. Um diese Diskussion zu versachlichen, informierten die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und der Vorsitzende der Geschäftsführung der ABG, Frank Junker, am 18. März in einem Pressegespräch über die tatsächliche Situation auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt.

Die Durchschnittsmiete in Frankfurt liegt heute bei 6,83 Euro. Das ist ein Euro mehr als vor 10 Jahren und entspricht weitgehend der allgemeinen Teuerungsrate. Mit diesem Wert liegt die Stadt im bundesweiten Vergleich auf Platz fünf, hinter München, wo im Schnitt 10,12 Euro bezahlt werden müssen, Stuttgart (7,66 Euro), Köln (7,46 Euro) und Hamburg (6,87 Euro). Gleichzeitig liegt das durchschnittliche Bruttoeinkommen am Main mit 3.587 Euro im bundesweiten Vergleich nach Stuttgart auf Platz zwei. "Frankfurt liegt in vielen Rankings ganz weit vorne, zum Beispiel wenn es um die Lebensqualität geht", so Oberbürgermeisterin Roth, "nicht jedoch bei der Miete".

Ebenso falsch ist, so ABG Geschäftsführer Junker, die Behauptung, dass es in Frankfurt zu wenig Sozialwohnungen gibt. Von den rund 37 Tausend geförderten Wohnungen in Frankfurt gehören 18 Tausend zum Bestand der ABG. In diesen Wohnungen liegt die Durchschnittsmiete zwischen 4,50 und 5 Euro. Bei der Neubauquote an geförderten Wohnungen liege man in Frankfurt, in Relation zur Bevölkerungszahl, auf dem gleichen Niveau wie München. Hinzu kommt, dass die ABG im Jahr rund 1.900 Wohnungen aus dem frei finanzierten Bestand an Haushalte mit einem Bruttoeinkommen unter 2.000 Euro vermietet, bei 80 Prozent der Neuvermietungen liegt das Einkommen der Mieter unter 3.000 Euro. "Auch als Durchschnittsverdiener findet man in Frankfurt eine bezahlbare Wohnung", so Junker.

Dass die ABG mit ihrer Wohnungspolitik im Markt mietpreisdämpfend wirkt macht der Vergleich mit den Zahlen des Immobilienmarktberichts der IHK deutlich. In allen Stadtteilen liegen die Mieten der ABG deutlich unter diesen Vergleichszahlen. In Bornheim zum Beispiel bezahlen Mieter der städtischen Wohnungsgesellschaft im Schnitt 6,88 Euro, die IHK dagegen hat einen Preis von 10 Euro ermittelt. Deshalb, so Junker, sei der Vorhalt, die Stadt tue nichts für den Mittelstand, "einfach nicht wahr". Dass die Nettokaltmieten in frei finanzierten Neubauten der ABG heute 11 bis 13 Euro je Quadratmeter kosten liegt, so Junker, an den hohen Grundstückspreisen und Baukosten im Ballungsraum Rhein-Main. "Wir brauchen diese Preise, um die Kosten zu decken, sonst vernichten wir städtisches Vermögen". Abgesehen davon, dass die Mieter in den Passivhauswohnungen der ABG kaum noch Energiekosten bezahlen liege man mit diesen Preisen deutlich unter dem, was private Anbieter verlangen.

Frankfurt ist und bleibt eine soziale Stadt

"Frankfurt ist und bleibt eine soziale Stadt, die für ihre Bürger sorgt" zieht Oberbürgermeisterin Roth Bilanz. Zu bedenken sei aber für die Zukunft, ob der klassische siedlungsweise Bau von Sozialwohnungen noch zeitgemäß sei. Dieser führe zur "Stigmatisierung" der Menschen, die dort leben. Viel besser sei, wenn Menschen mit Anspruch auf Förderung Tür an Tür mit Menschen mit höheren Einkommen leben, weil beide sich in dem Quartier wohl fühlen. Auch ABG Geschäftsführer Junker sieht die Zukunft nicht in der starren "Objektförderung", bei der viele Millionen Euro in Immobilien gebunden werden, sondern in der gezielten "Subjektförderung". Dies bedeute: "Förderung der Personen, solange sie die Mieten nicht bezahlen können, verdient dann jemand wieder besser, kann man die Subvention reduzieren". Auch sozialpolitisch sei dies ein großer Schritt in die Richtung ausgeglichener Wohnquartiere in allen Stadtteilen.

PDF DokumentDownload: Folien "Topgraphie des Wohnens"

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