15.12.2010

Gutachterverfahren für Bebauung Campus Bockenheim abgeschlossen

Am 13. Dezember 2010 hat die Jury das einstufige anonyme Gutachterverfahren für das ehemalige Gelände Campus Bockenheim für das Baufeld Sophienstraße / Ecke Gräfstraße abgeschlossen.

Neun Architekturbüros waren eingeladen, an dem Verfahren teilzunehmen. Ziel war es, einen architektonischen Vorentwurf zu erarbeiten, der der besonderen Situation des Areals Rechnung trägt. Dabei sollten Ziele wie eine städtebaulich harmonische Einbindung in das Stadtteilgefüge, hohe architektonische Qualität, die Planung im Passivhausstandard, ein stimmiges Verkehrssystem (Organisation der Tiefgarage und des Anlieferverkehrs) sowie die funktionale und architektonisch hervorragende Einbindung des Einzelhandels erreicht werden.

Die Jury setzte sich zusammen aus dem Planungsdezernenten, Vertretern des Stadtplanungsamtes, Vertretern der Politik, dem Ortsbeirat 2 und Vertretern der ABG FRANKFURT HOLDING GmbH. Den Vorsitz der Jury übernahm Herr Professor (em.) DW Dreysse. Die Jury verständigte sich auf drei Preisträger.

Zentrale Anforderungen des Gesamtentwicklungskonzeptes sind Nachhaltigkeitsaspekte und Energieeffizienz. Aus diesem Grund wurde bereits im Vorfeld bei dem Verfahren Wert auf eine entsprechend hohe Prozessqualität durch eine inhaltlich ganzheitliche Entwurfsbetrachtung sowie eine integrale und interdisziplinäre Planungsauseinandersetzung gelegt. Grundlage bildete der städtische Rahmenplan „Kerngebiet Bockenheim“ vom 20.05.2010.

An diesem Verfahren beteiligten sich neun Architekturbüros, die sich in drei Gruppen mit je drei Teilnehmern unterteilten: Architekten mit Erfahrung im Passivhaus-Geschosswohnungsbau, Architekten mit Erfahrung im Geschosswohnungsbau und jungen Architekten.

Um Nachhaltigkeitsaspekte adäquat zu berücksichtigen, sollte integral geplant werden und die Umsetzung einer hohen Prozessqualität durch die Bearbeiter nachgewiesen werden. Inhaltlich sollte das Planungskonzept technisch-konstruktive, ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Inhalte umfassen.

Da die Anforderungen an innerstädtischen Wohnungsbau von der ABG FRANKFURT HOLDING GmbH als Auslober hoch eingeschätzt wurden und die wesentlichen Planungsentscheidungen mit den signifikantesten Auswirkungen auf Ökonomie, Ökologie und viele soziokulturelle Aspekte in den frühen Planungsphasen gefällt werden, setzte die ABG den Austausch mit einem interdisziplinären Planungsteam bereits in der Wettbewerbsphase voraus.

Die ABG FRANKFURT HOLDING GmbH wünschte keine „Look-at-me“-Architektur, sondern eine sich ins nähere Umfeld harmonisch einfügende Gestaltung. Die Typologien der gründerzeitlichen Nachbarbebauung in der Sophienstraße sollten aufgenommen und damit eine differenzierte Architekturqualität erreicht werden. Großen Wert wurde auf eine klare Ablesbarkeit einer Vielzahl von Einzelhäusern, bestimmt durch die Hauseingänge, gelegt. Dies sollte durch eine klare Gliederung der Fassaden mit einer zeitgemäßen Interpretation der gründerzeitlichen Gestaltungsprinzipien umgesetzt werden. Ziel war außerdem die Schaffung von privaten und halböffentlichen Außenbereichen mit hoher Aufenthaltsqualität sowie eine differenzierte Gestaltung der Übergänge von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen.

Da das Planungsareal aber auch durch die Nachbarschaft von Depot und Druckereigebäude geprägt ist, wurde eine Auseinandersetzung mit Gestaltungselementen und Materialien dieser Gebäude erwartet. Denkbar erschienen zwei unterschiedliche Lösungsansätze, einerseits die Aufnahme von Formen, Farben und Materialien dieser gründerzeitlichen Industriegebäude im Sinne der Bildung eines Ensembles – andererseits aber auch die Herausstellung dieser Industriegebäude als Solitäre, in dem die neue Bebauung eigenständige Gestaltungskonzepte unter Bezug auf benachbarte Wohnquartiere verfolgt.

1. Preis

Arbeit Gruppe 2: happarchitecture

Campus Bockenheim - Entwurf happarchitectureDie Arbeit greift die Blocktypologie der Gründerzeitbebauung auf und folgt dem städtebaulichen Rahmenplan mit einer weitgehend geschlossenen Baustruktur sowie einer kleinen Massenergänzung im Norden in Richtung Innenhof. Die Gebäude umschließen einen ruhigen Innenhof dessen Niveau in zwei Stufen zur umgrenzenden Bebauung hin angehoben ist und der begrünt wird. Die Blockstruktur wird an zwei Stellen aufgebrochen, im Norden durch eine breite Fuge und im Süden durch einen 5m hohen Durchgang. Die Baumassen werden in einem gut ablesbaren Rhythmus von ca. 20m breiten Parzellen gegliedert – es entstehen im wesentlichen 2-Spänner und in den Ecken 3 und (einmalig) 4-Spänner.
Geschoß hohe Einschnitte auf der Südseite des Blocks dienen der Besonnung des Innenhofs und einer differenzierten Silhouette über dem deutlich niedrigeren Depot.
Unter der turmartig gerundeten Ecke befindet sich der Eingang zum Markt und auch der öffentliche Zugang zur Tiefgarage. Dieser bildet den „Auftakt zu einer Arkade“, die nach Osten hin führt und am Durchgang zum Innenhof endet. Diese Arkaden werten den Raum zwischen dem Depot und der Neubebauung auf und dienen als Bindeglied zwischen Carlo-Schmid-Platz und dem neuen Quartiersplatz.
Die Zu- und Abfahrt der Tiefgarage sind getrennt (Zufahrt Gräfstraße, Ausfahrt Sophienstraße), die Andienung des Supermarkts ist nördlich der Zufahrt eingehaust untergebracht. Die Tiefgarage selber ist auf 2 Ebenen im Split-level-System geplant und stellt die geforderte Stellplatzanzahl dar.
Die Architektur wird bestimmt durch eine klassische Dreiteilung der Fassade in Sockel, Schaft und Kapitell. Die Materialität ist im Sockelbereich ein dem Depot angelehnter Klinker, darüber befinden sich Putzfassaden in unterschiedlich hellen Farbgebungen. Diese kontrastiert mit den vorgesehenen Holzfenstern. Die feine Gliederung unterstützen darüber hinaus vertikale Lisenen im Putz und die Betonung des zurückspringenden Dachgeschosses über horizontale Bänder.
Die entwerfenden Architekten schlagen eine Schottenbauweise vor, die die notwendigen Deckenhöhen auf ca. 22cm minimiert.

Positiv fällt bei dieser Arbeit insbesondere die klare Gliederung der Gebäudemasse, die sich auch in einer differenzierten Staffelung der Höhenentwicklung sowie in den Rücksprüngen der oberen zwei Geschosse ablesen lassen auf. Auch die getrennte Ein- und Zufahrt der Tiefgarage und die eingehauste Andienung erscheinen der Jury als passende Antwort auf die verkehrliche Situation einerseits und dem Wunsch nach Privatheit und Ruhe in den Mieterbereichen andererseits.
Die Jury lobt ausdrücklich den Vorschlag der Arkadenausbildung zum Depot und wertet diesen Ansatz als städtebaulich wertvolle Ergänzung zum Rahmenplan. Die differenzierte Gestaltung der Wohnungen zum Innenhof mit unterschiedlichen Freisitzen wird ebenfalls positiv hervorgehoben.
Kritisch werden von der Jury das Nichteinhalten der Grundstücksteilung zwischen Miete und Eigentum sowie die zu kleinen Freisitze (mangelhafte Größe und Tiefe), die zusätzlich zu einer nicht ganz optimalen Ausnutzungskennziffer von unter 80% führen, gesehen. Auch die Rotunde auf der Ecke und der Eingangsbereich des Marktes erscheinen zu eng und zu klein, um der großen städtischen Geste der Architektur im gesamten gerecht zu werden. Diese Punkte sind nach Einschätzung der Jury aber in der Überarbeitung und in der Kombination mit der zweit platzierten Arbeit optimierbar und stellen die Erstplatzierung nicht in Frage. Die klare Gliederung der Fassade und der Baumasse ermöglicht darüber hinaus die leichte Einbindung und Integration weiterer Architekten, da eine klare Unterteilung der Bauteile ablesbar und architektonisch gekonnt umgesetzt wird.

Pro (1.Preis):
• Die Arbeit korrespondiert mit dem benachbarten Bockenheimer Depot in Formensprache und Materialität.
• Historisierende Fassaden mit stehenden Fensterformaten und einer dezenten Akzentuierung und Ausbildung von Fensterfaschen durch Gesimse und Lisenen.
• Rhythmisierung der langen Straßenfassaden durch einen Wechsel der Materialien von Klinkerflächen im Bereich der Loggien und der Sockelzone zu  Putzflächen in den übrigen Bereichen. Die Parzellierung erfolgt in Anlehnung an die benachbarten Gebäude aus der Gründerzeit.
• Die Ausbildung einer Kolonade im Erdgeschoss gegenüber dem Bockenheimer Depot vom Eingang des Einzelhandels bis zum separaten Tiefgaragenabgang und einem Torgang zum Innenhof.
• Hohe Grundstücksausnutzung durch eine planungsrechtlich „unkritische“ Erweiterung der städtebaulichen Figur aus dem Rahmenplan im nördlichen Grundstücksteil.

Contra (1. Preis):
• Grundrisse mit deutlich zu kleinen Freisitzen bzw. Loggien.
• Nichteinhaltung der festgelegten Grundstücksgrenze zwischen Miet- und Eigentumswohnungen.
• Der ausgelobte Mietflächenfaktor wurde nicht erreicht.

2. Preis

Arbeit Gruppe 4: Forster Architekten

Campus Bockenheim - Entwurf Büro Stefan ForsterDie vorgegebene städtebauliche Figur wird in ihren Aussenkanten aufgenommen und als geschlossener städtischer Block interpretiert. Diese Entscheidung schließt eine öffentliche Durchwegung von Süd nach Nord aus und wird konsequent im Entwurf umgesetzt.
Alle entstehenden 12 Häuser werden direkt vom öffentlichen Raum durch ablesbare Eingänge erschlossen. Alle Treppenhäuser sind durchgesteckt, über „Durchlader“ wird ein barrierefreier Zugang aller Wohnungen ermöglicht.
In der Süd-westlichen Ecke entsteht aufgrund der maximalen Aufweitung der Eingangszone zum Markt einmalig ein 4-Spänner, alle anderen Wohneinheiten entstehen im Wesentlichen als 2-Spänner oder 3-Spänner in den Blockecken.
Für die optimale Nutzung der dem Markt zur Verfügung stehenden Fläche verspringen zwei Treppenhäuser an der Gräfstraße im 1. OG zum Innenhof, was eine optimale Funktionsfähigkeit des Marktes mit sich bringt. Dieser ist über Lastenaufzug und offene Rollsteige direkt mit der Tiefgarage verbunden; die öffentliche Erschließung der Tiefgarage geschieht von Süden über ein separates Treppenhaus. Die Zu- und Ausfahrt erfolgt von der Gräfstraße, neben dieser breiten Erschließungsöffnung liegt die eingehauste Andienung des Supermarktes. Die Tiefgarage wird auf 5 Split-Level-Decks konzipiert.
Die Blockstruktur wird durch eine dynamische, gerundete Eckausbildung zum Carlo-Schmid-Platz sowie einer Untergliederung in ablesbare Hauseinheiten und mit in drei Höhen gestaffelten, gegliederten Architektur dominiert. Sockel, Schaft und Kapitellbereiche sind deutlich ablesbar, die Materialien des Sockels entsprechen dem Klinker des Depots, die restlichen Bereiche erhalten ein mit hellem Putz gestaltetes WDVS. Alle entstehenden Wohnungen haben zwei private Freibereiche – die hofseitige, umlaufende Loggia ist von allen angrenzenden Zimmern einer Wohnung betretbar. Durch die zentrale Erschließung der Wohnungen in der Mittelzone können unterschiedliche Wohnungstypen (Dielentyp, Flurtyp und Zentralraumtyp) angeboten werden.
Die Entwerfer legen größten Wert auf eine maximale Flexibilität der Grundrisse und verzichten fast gänzlich auf tragende Innenwände.
Der Innenhof wird im oberen, über dem Markt liegenden Bereich ausschließlich durch Mieter genutzt, der untere Bereich erhält eine mit Klinker gestaltete 5m hohe Wand als Abschluss des den privaten Gärten der Eigentümer vor gelagerten, halböffentlichen Bereiches.

Die Jury ist vor allem von der gerundeten Eckausbildung zum Carlo-Schmid-Platz, und dem weiten und freien Eingangsbereich in die Einzelhandelsflächen überzeugt. Auch die hohe Qualität der angebotenen Wohnungen, das barrierefreie Erschließungskonzept und die zweiseitig angeordneten Freibereiche werden als, den Anforderungen an hochwertigen innerstädtischen Wohnraum entsprechend, überzeugenden Lösungsansatz gewertet.
Das sehr gut durchgearbeitete Marktkonzept überzeugt die Jury ebenfalls.
Kritisiert werden allerdings die zwar gewollte, aber nicht klar genug ablesbare Untergliederung der Baumasse in erkennbare Einzelabschnitte – dies wird insbesondere im Innenhofbereich deutlich, in dem die umlaufende Loggia zwar als sehr dynamisch, gleichzeitig aber als zu wenig differenziert ausgestaltet bewertet werden. Der enge Zugangsbereich zur öffentlichen Tiefgarage wird bemängelt, ebenso wie die hohe Wand des Supermarktabschlusses hin zu den Eigentumswohnungen. Diese Wand erscheint zu massiv, zu hoch – diesen Mangel können auch die überhöhten Geschosse des EG und 1. OG nicht ganz auffangen.

Pro (2.Preis):
• Die Arbeit bietet eine sehr gelungene und gerundete Eckausbildung zum Carlo-Schmid-Platz in der sich auch der einladende Eingangsbereich zu den Einzelhandelsflächen befindet.
• Hohe Qualität der angebotenen Wohnungen durch gelungene Grundrisse.
• Höchste Grundstücksausnutzung in BGF und der wirtschaftlichste Mietflächenfaktor.
• Barrierefreie Erschließung aller Wohnungen aus dem öffentlichen Straßenraum.
• Eingehauste Andienung der Einzelhandelsfläche.

Contra (2. Preis):
• Geringe Parzellierung der Straßenfassaden.
• Keine Gliederung der Innenhoffassaden und gemauerte Loggiabrüstungen.
• Tiefgarage auf 5 Split-Level-Decks und einer gemeinsamen Ein- und Ausfahrtrampe.
• Klare Zäsur zwischen den Freiflächenbereichen der Miet- und Eigentumswohnungen durch eine ca. 5 m hohe und gemauerte Außenwand.
• Geringe Parzellierung der Straßenfassaden.
• Keine Gliederung der Innenhoffassade mit gemauerten Loggiabrüstungen.

3. Preis

Arbeit Gruppe 5: Karl Dudler  Architekten

Campus Bockenheim - Entwurf Büro Karl DudlerDie vorgegebene städtebauliche Figur wird unterbrochen, so dass vier Baukörper mit einem weiteren Riegel im Hofinneren entstehen. Diese Entscheidung betont eine öffentliche Durchwegung von Süd nach Nord und schafft eine weitere Glasfassade für den Supermarkt. Dadurch ist die Privatheit der Eigentumswohnungen reduziert.
Die Architektur nimmt Prinzipien des Klassizismus auf. Der Baukörper ist dabei klar gegliedert und durch Vor- und Rücksprünge und horizontalen Gesimse gut ausformuliert. Die Fassade besteht aus einem Sockel in Betonbauweise und einem Mittelteil aus verputzten Mauerwerk statt eines Wärmedämmverbundsystems, d.h. es wird wieder mit einem geeigneten Ziegelstein gebaut, den die Ziegelindustrie für das Passivhaus entwickelt hat.
Wegen der geringeren Druckfestigkeit der Steine muss das Lastabtragsystem angepasst werden. Es kann ähnlich dem System mit nicht tragenden Holztafelwänden konzipiert werden.

Alle entstehenden 13 Häuser werden direkt vom öffentlichen Raum durch ablesbare Eingänge erschlossen. Die Treppenhäuser sind nicht durchgesteckt, sieben Eigentums-wohnungen im EG verfügen über keinen barrierefreien Zugang. In der Süd-östlichen Ecke des eingeschobenen Riegels entsteht einmalig ein 4-Spänner, alle anderen Wohneinheiten entstehen im Wesentlichen als 2-Spänner oder 3-Spänner in den Blockecken.

Der Supermarkt ist über eine offene Rollsteige direkt mit der Tiefgarage verbunden; die öffentliche Erschließung der Tiefgarage geschieht von der Gräfstraße über ein separates Treppenhaus. Die Zu- und Ausfahrt erfolgt von der Gräfstraße. Die Andienung des Supermarktes erfolgt im öffentlichen Raum zwischen dem Gebäude und dem Umspannwerk. Die Tiefgarage ist auf zwei Ebenen konzentriert.

Die Jury diskutiert lange und ausführlich über die angebotene, mutige Neugliederung der Gebäudemassen und der städtebaulichen Figur mit der klaren Durchwegung von Süden nach Norden und der daraus entstehenden Blickbeziehungen. Die Veränderung der Hofzuschnitte optimiert zwar die Besonnung der Innenhofbereiche, allerdings werden die dem städtebaulichen Ansatz geschuldeten Nachteile von der Jury als überwiegend gewertet. Insbesondere wird die entstehende Öffentlichkeit rund um die Eigentumswohnungen als negativ empfunden, da dieser Baukörper damit eine „Insellage“ innerhalb öffentlicher Bereiche bekäme und ein Mangel an Privatheit gerade für die Gartenzone und die darüber liegenden Freibereiche gesehen wird. Auch die aufgrund der Zerschneidung der Blockstruktur entstehenden Blickbeziehungen aus den Mietwohnungen auf Brandwände des nächsten Baukörpers werden als wesentlicher Mangel angesehen.

Die vor dem nördlichen Baukörper liegende Andienung des Supermarktes wird stark kritisiert und die Innenlage der Bäder in den Wohnungen hinterfragt, auch wenn dort der Vorteil der horizontalen Bündelung der Sanitärstränge erkannt wird.

Positiv wird von allen Jurymitgliedern jedoch die dargestellte architektonische Qualität der Fassadengestaltung gewertet – insbesondere der zweigeschossig ausgestaltete Sockel minimiert optisch die Höhe der 7-geschossigen Bebauung und trägt damit wesentlich zu einer Einbindung in die umgebende Bebauung bei. Auch der technische Vorschlag zur Ausbildung der Fassaden ohne WDVS wird seitens der Jury als positiv gewertet und sollte in der weiteren Bearbeitung technisch geprüft und beachtet werden.

Pro (3. Preis):
• Hohe architektonische Qualität mit ausdrucksstarken Fassaden mit Analogien aus dem Klassizismus.
• Horizontale Gliederung der Fassaden über einen zweigeschossigen Sockel aus gebrochenen Sichtbeton, Putzflächen und Gesimsen.
• Gut konzipierte Eingangssituation zum Einzelhandel.
• Konstruktionsvorschlag zu den Fassaden als monolithische Wandkonstruktion aus einem mit Steinwollepads gefüllten Tonziegel. Durch die Verwendung dieser Tonziegeldämmsteine kann auf ein WDV-System verzichtet werden.

Contra (3. Preis):
• Die Auflösung der städtebaulichen Figur bzw. der Blockrandbebauung aus dem Rahmenplan ist ein mutiger Ansatz, der vor allem im Winter auch Vorteile in der Belichtung und den solaren Gewinnen aufweist; allerdings auch zu einer Öffnung und Durchwegung des Innenhofs führt. Die Entprivatisierung des Innenhofs führt zu einem sehr hohen Qualitätsverlust für die spätere Bewohnerschaft.
• Darüber hinaus entstehen vor einigen Aufenthaltsräumen fensterlose Brandwände.

Da die Jury bei allen Preisträgern in den Entwürfen Pro und Contra gesehen hat und die ABG FRANKFURT HOLDING GmbH mit der Realisierung des Projektes das Ziel hatte, drei Büros zu beauftragen, werden die drei Preisträger gemeinsam gebeten, aus den Vorschlägen des Gutachterverfahrens ein Gesamtkonzept zu entwickeln und vorzulegen.
Insgesamt werden auf dem zur Bebauung festgelegten Bereich ca. 23.450 m² BGF, aufgeteilt auf ca. 200 Wohneinheiten und 300 Stellplätze in einer Tiefgarage sowie 4.350 m²  BGF großflächiger Einzelhandel (2.500 m² Verkaufsfläche) realisiert.
Wie bei allen Projekten der ABG FRANKFURT HOLDING GmbH werden die Gebäude im hoch energieeffizienten Passivhausstandard errichtet.

Kontakt und weitere Informationen:
Pressekontakt
ABG FRANKFURT HOLDING GmbH
Roland Frischkorn
Elbestr. 48, 60329 Frankfurt am Main
Fon: 069-2608 285
Mobil: 0163-2608 285
Fax: 069-2608 277
E-Mail: r.frischkorn@abg-fh.de
Internet: www.abg-fh.de

Zurück zur Übersicht
© 2024 | ABG FRANKFURT HOLDING GMBH | Alle Rechte vorbehalten
powered by webEdition CMS