09.12.2010

Sanierung der Heinrich-Lübke-Siedlung beginnt

Modell für die Sanierung einer Großsiedlung, das auch auf andere Stadtteile und Städte übertragen werden kann

Mit einem symbolischen "Baggerbiss" durch Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und Frank Junker, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING GmbH, haben am 9. Dezember 2010 die Sanierungsarbeiten in der Heinrich-Lübke Siedlung in Frankfurt begonnen. Die Neugestaltung des Quartierszentrums ist Auftakt der umfassenden Modernisierung des Quartiers in Frankfurt-Praunheim aus den 1970er Jahren. Dieses Projekt soll auch als Modell einer Modernisierung einer in die Jahre gekommenen Großsiedlung dienen, das auch auf andere Stadtteile und Städte übertragen werden kann. Dabei werden soziale, stadtgestalterische und ökologische Aspekte ganzheitlich betrachtet und umgesetzt.

Der Abriss der alten Gewerbeflächen an der Nordostecke zur Ludwig-Landmann-Straße, mit dem die Sanierungsmaßnahmen beginnen, schafft Platz für ein neues Quartierszentrum. Das Konzept des Architekturbüros Jo Franzke, das hier umgesetzt wird, verbindet Kernthemen der Zukunftsstudie „Frankfurt für alle“ des Büros Albert Speer und Partner, die den Anstoß für die Umgestaltung der Heinrich-Lübke-Siedlung gegeben hatte. Im Mittelpunkt stehen die Aspekte Wohnen, Verkehr, Wirtschaftskraft und Umwelteffizienz.

Zentrales Element des neuen Quartierszentrums wird ein „Marktplatz“ mit einem Supermarkt und weiteren Geschäften zur Deckung des täglichen Bedarfs sein, sowie ein klimafreundlicher Passivhausneubau mit 40 Wohnungen und Gewerberäumen im Erdgeschoss. Durch die Neubebauung entsteht so ein architektonisch und stadtgestalterisch anspruchsvoller neuer Eingangsbereich für die Heinrich-Lübke-Siedlung. Die Grundrisse der Passivhauswohnungen sind so angelegt, dass sie für Familien, ältere Menschen und beispielsweise auch für Wohngemeinschaften gleichermaßen geeignet sind. Durch generationsübergreifende Angebote wie eine Kindertagesstätte, Siedlungshelfer sowie mögliche Flächen für Sozial- und Pflegedienste sowie die Kombination aus geförderten und frei finanzierten Wohnungen sollen verschiedene Bevölkerungsgruppen angesprochen werden. Der Quartiersplatz wird durch eine großzügige Freitreppe auf die untere Ebene der Heinrich-Lübke-Straße verlängert, sodass die Siedlung künftig besser an die höher gelegene Ludwig-Landmann-Straße angebunden wird. Für die Mieter der bisherigen Gewerberäume werden Übergangsflächen geschaffen, die ab Anfang 2011 zur Verfügung stehen.

Quartierszentrum ist Teil einer umfassenden Modernisierung
Die ABG FRANKFURT HOLDING GmbH will die Lebensqualität in der gesamten Siedlung aus den 1970er Jahren mit rund 600 Wohnungen und 2.000 Bewohnern verbessern. Probleme sind eine dichte Bebauung, dunkle und schlecht einsehbare „Angsträume“ und fehlende Einkaufsmöglichkeiten. Das Modernisierungsprojekt soll als Beispiel für eine nachhaltige und gleichzeitig wirtschaftliche Erneuerung einer Großsiedlung dienen. Dazu werden bei den Planungen gleichermaßen der Sanierungsbedarf der Wohnungen, die Gestaltung von neuen Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten sowie ein klimafreundliches Energiekonzept berücksichtigt. Die Mieter, die durch die Sanierung möglichst wenig beeinträchtigt werden sollen, werden umfassend informiert und haben die Möglichkeit, sich aktiv in den Planungsprozess einzubringen.

Um bei dem umfassenden Sanierungsprojekt alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen, arbeitet die ABG eng mit Experten vom Fraunhofer Institut für Bauphysik, der Technischen Universität Wien sowie mit Behörden der Stadt Frankfurt zusammen. Neben Jo. Franzkes Entwurf für das Quartierszentrum werden Pläne des Büros Albert Speer & Partner umgesetzt, die maßvolle Umbauten, Nachverdichtungen und Grundstücksneuordnungen beinhalten und möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz erhalten. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen werden die Wohngebäude gedämmt, Fensterbrüstungen zurück gebaut und neue, vorgestellte Balkone angebaut, um die Fassaden offener und freundlicher zu gestalten. Ein zentrales Gestaltungselement ist eine deutlichere Zuordnung der einzelnen Gebäudegruppen: Mit einer Neuausrichtung von Eingangsbereichen, einer veränderten Wegeführung sowie einzelnen Abriss- und Neubaumaßnahmen sollen neue „Nachbarschaftshöfe“ entstehen. Eine neue Gestaltung der Freiflächen mit Privatgärten, Wiesen und gepflegtem Baumbestand sowie ein zentraler Begegnungsplatz mit Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene soll das Soziale Miteinander fördern. Freundlicher werden sollen auch der bisher sehr dunkle Zugang und die Fassade der Parkgarage zur Ludwig-Landmann-Straße. In zwei neuen Tiefgaragen werden zusätzliche Parkplätze geschaffen. Eine repräsentative und barrierefreie Zufahrtsstraße soll die Heinrich-Lübke-Siedlung besser an das städtische Umfeld anbinden.

CO2 Ausstoß wird um 90 Prozent verringert -
Durch die energetische Sanierung der Bestandsgebäude und Neubauten im Passiv- bzw. Niedrigenergiehausstandard sowie ein intelligentes Energiekonzept mit Nutzung von Photovoltaik, etwa auf dem Dach der Parkgarage, wird der CO2 Ausstoß der Gebäude in der Heinrich-Lübke-Siedlung um über 90 Prozent reduziert. Bisher gibt es in der Wohnsiedlung ausschließlich geförderte Wohnungen. Um eine ausgewogene soziale Belegung zu erreichen, werden in Zukunft auch frei finanzierte Wohnungen angeboten. Um das soziale Miteinander in der Heinrich-Lübke-Siedlung zu fördern, wird in der Quartiersmitte außerdem ein Gemeinschaftsraum eingerichtet, der von den Bewohnern für Veranstaltungen und Feiern genutzt werden kann.

Neben den jetzt begonnenen Arbeiten im Bereich des Quartierszentrums sehen die weiteren Planungen für Anfang 2011 die exemplarische Umgestaltung der Heinrich-Lübke-Straße 28-32 als Prototyp sowie den Beginn der Umgestaltung des ersten Hofs in der Heinrich-Lübke-Straße 2-14 vor. Die Umgestaltung der einzelnen Höfe erfolgt abschnittsweise und unter Beteiligung der betroffenen Bewohner.

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