30.04.2010

Zukunftsfähige Ladeinfrastruktur für Elektromobilität - Das "Frankfurter Modell"

Elektromobilität hilft die verkehrsbedingten Lärm-, Luftschadstoff- und Partikelemissionen zu senken. Sie ermöglicht eine Mobilität auf Basis erneuerbarer Energien und reduziert die Abhängigkeit von Energieimporten. Dem großen öffentlichen Interesse und den hohen Erwartungen steht noch erheblicher Entwicklungsbedarf gegenüber.

In Zukunft werden Elektrofahrzeuge im Wesentlichen in privaten Garagen sowie auf Firmenparkplätzen mit Strom geladen. Bei diesen Einsatzfeldern kann in der Regel auf die Abrechnung des einzelnen Ladevorgangs verzichtet werden. Das Laden auf öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern stellt jedoch höhere Anforderungen.

Ladesäulen in öffentlichen Parkbuchten und in Parkhäusern werden von wechselnden Personen und Fahrzeugen genutzt, die zunächst unbekannt sind. Zudem wird zum Laden für mehrere Stunden Parkfläche benötigt, die im Innenstädtischen Bereich nicht kostenfrei zur Verfügung gestellt werden kann. Mit den Nutzern muss jeder Ladevorgang abgerechnet werden. Nach den bisherigen Überlegungen ist dazu eine Identifikation notwendig. Mit Hilfe zum Beispiel einer Chipkarte erkennt die Ladesäule die Berechtigung zur Nutzung und lädt das Fahrzeug.

Die Chipkarte erhält der Nutzer vom Hersteller der Ladesäulen. In den letzten Monaten haben mehrere Energieversorgungsunternehmen (EVU) Ladesäulen als Testanlagen errichtet. Jedes EVU verwendet dabei ein eigenes Identifikationssystem. Das hat die Folge, dass ein Elektrofahrzeug nur Ladesäulen nutzen kann, für die es zugelassen ist. „Nicht nur für Transitreisende ist das eine gravierende Hürde“ sagt Bernd Utesch, Geschäftsführer der
ABGnova.

Die Mainova AG und die ABG FRANKFURT HOLDING haben dieses Problem erkannt und arbeiten mit Partnern an einem offenen System unter dem Begriff „Frankfurter Modell“. Koordiniert werden die Aktivitäten von dem gemeinsamen Tochterunternehmen ABGnova GmbH. Im Interesse der Bürger soll eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur entwickelt werden, die möglichst wenig zusätzliches „Straßenmobiliar“ und damit Platz erfordert.

Das „Frankfurter Modell“ sieht die Nutzung von bestehenden Parkscheinautomaten an Parkbuchten und von Kassenautomaten in Parkhäusern zur Abrechnung und Freischaltung von Ladesäulen vor. Fahrer von Elektro-Pkw können nach diesem Ansatz an Parkscheinautomaten für einen Ladevorgang zahlen und eine Ladesäule in unmittelbarer Nähe verwenden. Dieses System ist komfortabel, weil der Fahrer auf bekannte Systeme zurückgreifen kann und für Parken und Laden nicht getrennt bezahlen muss. Mainova und ABG FH testen Produktinnovationen, die diesem Ansatz folgen. Der Ansatz hat bisher zu sehr positiven Resonanzen geführt, allerdings sind noch zahlreiche Fragen zu klären.

Mainova AG und ABG FH haben einen Forschungsantrag im Rahmen des geförderten Zebra-Projektes gestellt. Der Schwerpunkt der Mainova AG, als größtes EVU im Rhein-Main Gebiet, ist der Test von Ladesäulen und Abrechnungssystemen. An den Ladesäulen wird das Ökostromprodukt „novanatur“ verkauft. Darüber hinaus werden Elektro-Roller und Elektro-Pkw eingesetzt und zum Teil vermietet. Die ABG FH, als bedeutendes Unternehmen der Wohnungswirtschaft und führend im Bereich der Passivhäuser, vermietet 40 Pedelecs an deren Mieter. Zum ABG FH-Konzern zählt auch die PARKHAUS-Betriebsgesellschaft m.b.H., die die öffentlichen Parkhäuser betreibt.

Ihre Ansprechpartnerin:

Ulrike Rabanus
Leiterin Kommunikation ABGnova GmbH
Telefon 069/213-84105
Email u.rabanus@abgnova.de

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